Frage an die Getriebe- und Kupplungsspezialisten unter euch

Hi,

ich bin im Internet auf nachfolgenden Text gestoßen:

So, diese Technik würde ich mir gern aneignen, weil ich bei meinem nur 4-jahre alten Fiesta schon merke, wie der dritte Gang beim runterschalten schwer reingeht und ich deswegen leicht verschlissene Synchronringe vermute.

Nun zu meiner Frage: Ich habe gehört, dass es für die Kupplung (Ausrücklager) extrem schädlich sei, bei gedrücktem Kupplungspedal Gas zu geben. Allerdings erfordert ja oben genannte Technik genau dann ein kurzes Gasgeben, kurz bevor ich das Kupplungspedal wieder löse. Sprich ich hab bei gedrückter Kupplung gas gegeben.

Ist das richtig, dass es für die Kupplung schädlich ist, im gedrückten Zustand Gas zu geben oder ist da garnichts dran? Kann ich die oben aufgeführte Technik bedenklos nutzen?

Danke für Eure Antworten!
Greetz, Nickmann

 

Die Kupplung bzw. genauer die Reibscheibe interessiert es nicht die Bohne, wie viel ihr Kupplungsautomat um sie rum ausgekuppelt dreht.
Fazit: Es ist für die Kupplung nicht schädlich, wenn in ausgekuppeltem Zustand Gas gegeben wird. (denn sie hat keinerlei Kontakt zu ihrem Gegenüber)

Wenn Du z.b. bei 6000rpm schaltest, bekommt das Ausrücklager genauso diese Drehzahl mit.

Gruß
Raphi

 

Es reicht auch schon aus,wenn das Schaltgestänge oder Schaltseilzug trocken läuft.
Muß nicht zwangsläufig an Kupplung oder Getriebe liegen.

 

beim mk7 kommt es nicht selten vor das sich die schaltgassen verstellen besonders merkt man dieses beim schalten zwischen 3. und 4. gang
dazu muß in den meisten fällen nur die schaltung wieder eingestellt werden .

 

Danke für die Antworten! Könnte natürlich auch sein dass etwas an den Schaltzügen ist, danke für den Tipp!

Dennoch würde es mich interessieren, inwieweit die oben genannte Technik irgendwie auch schädlich sein kann. Aber was RaPhI sagt, klingt ja schon mal sehr danach, dass man sich da keine Gedanken machen muss, auch nicht wenn's um's Ausrücklager geht. Kenn mich was die Technik betrifft nicht sonderlich gut aus, vllt kann ja jemand näher darauf eingehen was bei dem Vorgang eigentlich genau mit der Kupplung und dem Getriebe vorgeht.

 

Eigentlich heißt so etwas Zwischengas. Eine meiner Meinung nach brauchbare Erklärung und Anleitung dazu gibts hier:

Zwischengas

 

Eigentlich schonst du bei so einer Fahrweise jegliches Material. Ich fahre schon viele Jahre so und kann getriebeseitig keine Defekte verzeichnen. Letztenendes passt du deine Drehzahl ja nur an und verursachst keine höhere Differenzdrehzahl an der Kopplungsstelle Motor/Getriebe.
Ein weiterer Vorteil gebührt deinen Mitfahrern, denn diese spüren bei Schaltvorgängen kaum noch ein Rucken.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass man bei Autos mit einer elektronischen Drosselklappe ein wenig mehr Übung benötigt, da diese merklich verzögert.

 

Wenn elektrisch gesteuerte Drosselklappen "merklich" verzögern würden, dann würde kein Hersteller sowas einbauen. Habe das jedenfalls noch bei keiner feststellen können.

Bei voll synchronisierten Getrieben kann man auch ohne Zwischengas ruckfrei schalten. Jedenfalls kann ich das.

 

Ich merke das! ... Einige Leute lassen sich extra eine andere Software aufspielen um gegebene Schwächen auszumerzen. Normal fahren kann man damit trotzdem.

Ja logisch, aber nicht runter schalten. Wenn du das kannst ohne 3 Sekunden oder mehr dafür zu benötigen bist du ein Genie... oder wir verstehen unter "Ruck" etwas unterschiedliches

 

Stimmt bei einigen Fahrzeugen sind sie zu weit auseinander. Mir ist noch aufgefallen, dass bei anderen das Bremspedal so weit eintaucht beim Bremsen, dass man garnicht mehr ans Gaspedal kommt. Beim Fiesta haben es bei mir damals schon die Stahlflexleitungen gebracht. Da habe ich keine Probleme mehr...

 

Als die im ST, im A4 und im aktuellen Fiesta machen das nicht.

 

In der Theorie kann man auch nur eines der Bauteile gänzlich schonen. Synchronringe oder Kupplung. Ansonsten muss man 2x Zwischengas geben bzw. das Gas halten. Aber irgendwann wirds halt mal anstrengend.

 

Naja, ein 60 PS Fiesta und ein 08/15 A4 sind jetzt nicht grad sportliche Fahrzeuge...

 

Jopp, aus Wikipedia ist auch der von mir zitierte Text. Wie gesagt, hier ist zwar alles gut erklärt, aber ich hab einfach mal irgendwo im Forum aufgenommen, dass Gasgeben bei gedrückter Kupplung auf's Ausrücklager geht. Da ich mich nicht wirklich damit auskenne, habe ich das einfach mal geglaubt. War wohl ein Fehler!

Ich sehe das genauso, zumindest wenn ich die Eigenbremswirkung des Motors ausnutzen will, sprich die Motorbremse. Entweder man kuppelt ganz langsam ein oder gibt dabei leicht Gas, was aber dann nicht förderlich für die Motorbremswirkung ist.

Genaugenommen suche ich eine Technik, die ein herunterschalten in die Motorbremse ermöglicht und dabei Kupplung und Synchronringe schont...

EDIT: Bezüglich der "Verzögerung" der Drosselklappe. Bei neueren Fahrzeugen verzögert die DK tatsächlich, zumindest bei mir ist dies auch merklich so. Liegt meines Wissens daran, dass die Abgaswerte eingehalten werden.

 

Das mit der Verzögerung einer elektronischen Drosselklappe ist merkbar. Wie sehr man es merken kann hängt glaub ich ganz vom Auto und der Gewöhnung
ab. Fahre Arbeitsbedingt nen VW Fox wo ich es mittlerweile kaum noch merke. Bin auch mal nen Mk6 Diesel gefahren bei dem ich es zum Beispiel gar nicht
gemerkt habe. Im Opel Vivaro, welchen ich mal für nen Umzug gefahren bin, hab ich es hingegen sehr gemerkt... also macht euch nicht heiß drum sondern
fangt an euch an euer Auto zu gewöhnen.

Und dann kann man auch anfangen mit Zwischengas zu arbeiten um die Materialien zu schonen

Apropos Zwischengas beim Bremsen, schaut euch mal ein paar Videos auf Youtube dazu an... hab da mal in nem Video über den Skyline R35 gesehen,
dass der Fahrer seinen Fuß quer gestellt hat und mit der Hacke das Gaspedal betätigt hat ^^

 

Ach neee... das ist ja ein ganz schlauer.

Abgesehen davon... Die Frage ist ob der erhöhte Benzinverbrauch und der erhöhte Verschleiß an Kupplung und Ausrücklager den Einsatz von Zwischengas rechtfertigen. Denn diese Bauteile haben eine begrenzte Haltbarkeit, Getriebe halten i.d.R. ein ganzes Autoleben lang!

 

Sorry, das kann ich mir jetzt einfach nicht verkneifen: Es gibt keinen Skyline R35, der R35 heißt nur GT-R und nicht mehr Skyline GTR. Sorry für's Klugscheissen^^

Also zurück zu meiner Frage: Im Endeffekt läuft das mit dem Zwischengas auch bei der Motorbremse gleich, nur dass die Bremswirkung des Motors verzögert wird, richtig? Und abschliessend lässt sich zusammenfassend sagen, dass es weder für Kupplung noch Snchronisation schädlich ist, wenn per Zwischengas geschaltet wird, richtig?