Getriebeölwechsel bei Fiesta JA8

Moin.


Mein JA8 von 2009 (1.25, 82PS) hat jetzt knapp 115.000 Km runter.

Auch wenn Ford von einer Lifetimefüllung des Getriebeöls ausgeht, kann es nun wirklich nicht schaden, mal das Öl zu wechseln, zumal er sich tatsächlich manchmal etwas hakelig schaltet. Nicht schlimm, aber man merkt es.

Soweit ich weiß, gibt es an dem Getriebe keine Ablasschraube, sondern man muss das Öl über die Einlassschraube absaugen.

Kann mir jemand schildern, wo genau diese sitzt und ob es sonst noch etwas zu beachten gibt?


Ich habe folgenden Satz bei jemandem gelesen: "Ich habe das Öl abgesaugt, und den Rest über die Verschraubung für den 5. Gang abgelassen." In diesem Beitrag wurde aber der MK7, und nicht der JA8 behandelt.

Ist damit der Rest ganz unten gemeint, welchen man nicht abgesaugt bekommt?

Und zu guter Letzt, welches Getriebeöl wird von Ford eingesetzt, bzw. was könnt Ihr aus persönlichen Erfahrungen empfehlen?



Danke und Gruß Max

 

JA8 ist die Modell Bezeichnung. MK7 ist Englisch und steht für Mark 7 also Generation 7 und da der JA8 die 7 Generation ist es das gleiche Modell.

 

Was zu 95% eher an verstellter Schaltung oder verschlissenen Schaltseil-Köpfen liegt und nicht am Öl.
Kann man neu einstellen und fetten, sollte unter dem Stichwort "Schaltseile einstellen" o.Ä. schon ein paarmal irgendwo beschrieben sein. Gemeint ist nicht die Hebel-Seite, sondern das andere Ende in der schwarzen Kunststoffbox unten an der Vordersezte des Getriebes.

Korrekt erinnert, dedizierte Ablassschraube gibt es nicht.
Absauge ist die eine Möglichkeit, alternativ kann man es auch unten über die Schraube zur Ganarretierung (müsste ein 19er Sechskant sein) ablassen. Natürlich nicht schalten, solange die draußen ist, ist aber unter'm Strich stressfreier, als komplett saugen, wenn man nicht grade eine passende Pumpe hat.

Googe Bildersuche spuckt diese Grafik hier aus: http://h8.abload.de/img/a4n8x.jpg
Soll wohl ein älterer Fiesta mit dem gleichen Getriebe sein sein, aber die Positionen der Schrauben sind die richtigen

MK7 und JA8 bezeichnet normalerweise das gleiche Auto. Der 1.25er Motor und das angesetzte IB5 Getriebe ist aber in den relevanten Teilen seit dem MK5 nicht mehr groß verändert worden, kannst also an sich jede Anleitung eines Fords mit IB5 Getriebe seit Ende 90er nehmen.

Würde ich mal von ausgehen. 100% leer kriegst du's auch über die besagte Schraube nicht und ggf. vorhandene Späne am Magneten fließen eh nicht freiwillig ab. Ist im Normalfall aber auch nicht nötig.

 

Danke für die ausführlichen Antworten!

Werde mal gucken, was ich jetzt machen werde.
So ein Wechsel kann ja trotzdem alles andere als schaden.
Wo kann man da was einstellen und kann man das selber machen? Habe bei der Suche sehr widersprüchliche Meinungen über Sinn und Unsinn des Einstellens der Schaltseile gefunden.

 

Wenn man es korrekt wieder befüllt, schadet es sicher nicht, da hast du wohl recht.

Wirklich "einstellen" kann man da nicht so wahnsinnig viel. Gab von Ford eine offizielle Anweisung für hakende mittlere Gänge beim MK7, da wurde einfach entfernen und korrekt in Mittelstellung (dritter Gang) wieder befestigen empfohlen:
https://forum.ford-community.de/threads/3-gang-hakt-schaltseile-einstellen.89510/#post-1233721

Wo man die Haltepunkte findet, hatte ich hier mal beschrieben (MK6 Thread, aber wie gesagt, im wesentlichen das gleiche):
https://forum.ford-community.de/threads/schaltzug-oder-schaltgestänge-und-wie-wasser-vom-kühler-ablassen.90637/#post-1244508

Wenn du die Verkleidung von der schwarzen Box, wo die Schaltseile reingehen, abnimmst, sieht es aus, wie im Bild. Die Köpfe sitzen schonmal gut fest, gerade abhebeln und für den Notfall vielleicht vorher ein paar neue Sicherungsringe besorgen, ohne ist doof Die Metallhebel dahinter sind die Getriebe-Betätigung.

Die Halterungen (Kunststoffbuchsen) verschleißen über die Jahre schonmal, sodass die einfach nicht mehr so präzise sind wie beim Neuwagen, was sich in hakelnder Schaltung äußern kann. Fetten um Verschleiß vorzubeugen und ggf. etwas nachjustieren kann Besserung schaffen, wenn es wirklich schlimm wird man keine neuen Seile kaufen möchte.

 

Wow! So ausführliche und freundliche Antworten bin ich ja gar nicht mehr gewohnt! Danke dafür.
Ich werde mir das ganze mal in den nächsten Tagen genauer ansehen.

Eine Frage hätte ich da noch, habe schon viele verschiedene Antworten darauf bekommen: Was für ein Schmierstoff nimmt man idealerweise für sowas? Auch z.B. für das Schloss der Motorhaube, das ganze bewegliche Gedöns unter dem Schaltsack, und und und. WD40 hat ja wenn überhaupt nur eine sehr geringe Schmierwirkung; Eher für andere Dinge zu gebrauchen. Andere Öle sind mit auch zu flüssig und flüchtig. Hast du da nen heißen Tipp?

 

Öl musst du immer nachölen, weil es verdunstet.
WD40 ist eigentlich eine Reinigungsflüssigkeit welche eine gewisse Schmierfähigkeit hat, aber mit richtigen Schmieröl (Mos2 von Caramba zb.) nicht vergleichbar ist.

Mos2 verwende ich für Schlösser.

Vor einigen Jahren müsste ich das Türgestänge schmieren. Türschloss, Außengriff und Innenöffner.
Da ich nicht in spezielles Gestängeschmierfett für den KFZ-Bereich investieren wollte, zumal ich das danach nie wieder verwenden würde, hab ich mal im Keller gesucht und bin in der Fahrradkiste (duck und weg) fündig geworden.
Habe ein Hochleistungsfett (Lithiumfrei Druck- und Temperaturbeständig Teflonhaltig) gefunden. Damit werden normalerweise Lenkkopflager, Naben und Tretlager geschmiert.
Funktioniert bis heute wunderbar.

https://www.rosebikes.de/artikel/finish-line-teflon-fett/aid:22076

Aber in deinem Fall würde ich bei Ford vorfahren und den Werkstattleiter fragen ob er für ne Kaffeekassenspende mal den mitgebrachten Esslöffel in die entsprechende Fettdose halten kann.

 

https://ford.7zap.com/de/car/47/7.29708/147/2653/20002/87825/

https://www.oelberater.de/auto

https://www.mathy.de/shop/de/getriebe/mathy-t-getriebeoel-additiv.html

 

Wenn das Getriebe keinen Ablass hat.
https://www.ebay.de/itm/Profi-Olabs...844430?hash=item35e6f15d4e:g:S4wAAOSwhpZaBSmf

 

Jo, das ist ja klar. Das Problem ist nur, dass ich jetzt schon von zwei Stellen gehört habe, dass sich das Abpumpen über die Einfüllschraube mehr als schwierig gestaltet. bekommt man dann überhaupt alles raus? Oder fast alles.

 

Besser als garnicht.
Aus dem Getriebe, wie aus dem Motor, bekommst du niemals alles Öl heraus, denn es haftet an sämtlichen inneren Oberflächen und sammelt sich an allen erdenklichen waagerechten Flächen und Senken.
Wenn man an die Einfüllschraube gut herankommt, würde ich es selber machen. Würde aber auf eine elektrisch betriebene Saugpumpe zurückgreifen. Dann kannst du mit nen Silikonschlauch so gewissenhaft wie möglich (deinen Ansprüchen entsprechend im Getriebe herumstochern ohne etwas zu beschädigen) alles Öl heraussaugen.
Dann mit frischem Öl auffüllen und ein paar Kilometer fahren.
Wenn du jetzt diese Prozedur wiederholst, dann halbiert du, rein rechnerisch, das im Getriebe verbliebene Altöl.
Das kannst du dann natürlich so oft wiederholen, wie du neues Getriebe Öl kaufen möchtest.

 

So habe ich das noch gar nicht gesehen... Macht Sinn
Ich meine nur gelesen zu haben, dass man durch die Absaug-Methode nicht annähern alles heraus bekommt, weil man mit dem Schlauch nicht bis unten ins Getriebe kommt, aber Versuch macht kluch, und schlimmer machen kann man es ja nicht.

Da sollten so 2,2 Liter Öl drin sein, richtig? Damit ich weiß, wieviel ich rausbekommen habe.

Ich melde mich wieder, wenn ich es hinter mir habe,
Max

 

Ach und wo bekomme ich denn eine neue Schraube? Soll man ja immer ersetzten.
Einer 'ne Idee? Hab auf die Schnelle nichts gefunden. Braucht man ja auch nie, wenn es nach Ford geht

 

So genau weiß ich das nicht, wie viel Öl da rein muss. Auf jeden Fall nur soviel einfüllen wie du rausgeholt hast bzw. die Werkstattanleitung zum maximalen Füllgrad beschreibt.

Hatte vor Jahren beim GFK das machen lassen. War sowieso alles auseinander wegen einem dummen undichten Simmerring. Das Getriebe Öl gab's damals nur in 0,5 Liter Flaschen. Und teuer das Zeug...

 

Benutz die alte wieder. Beim freundlichen müsste man das noch bekommen.

Die Schraube müsste theoretisch an der Seite liegen, richtig? Oberkante Ölstand. Was solln da rauslaufen?

Denkst du ich drehe bei jedem Motorölwechsel ne neue Schraube und Dichtung in die Ölwanne? Macht die Öltankstelle auch nicht, allerdings hatten die die einmal getauscht weil vergriesgammelt...

 

Ich bin der Meinung, Öl einfüllen, bis es an der Schraube wieder raus läuft.
Stimmt das nicht, kann man zu viel Öl einfüllen? Beim Motor klar, aber beim Getriebe?

Ok, die Schraube kann man wieder verwenden, aber auch den alten Dichtring?

 

Ich hab's machen lassen, von daher keine Ahnung. Nur weiß ich, wenn man zu viel Öl ins Getriebe kippt, dann kann man Getriebe zerstören. Das Öl schäumt dann auf und die Ritzel werden nicht mehr geschmiert...

Na, wenn da ne Dichtung irgendwo dran ist, kann man die natürlich ersetzen.

Also lt. dem Etzel: "Der Ölspiegel muß bis zur Unterkannte der Einfüllöffnung reichen, allenfalls bis zu 10mm darunter".

Bei den ganzen Autosendungen auf DMAX sieht man auch immer das die die Getriebe bzw. Differentale soweit auffüllen bis das Öl herausläuft. Kurz warten bis nichts mehr herausläuft und gut.

Allerdings soll lt. Ritzel das Fahrzeug absolut waagerecht stehen...
Weil wenn nicht könnte ich mir denken, das man zu viel reinkippt, wenn das Getriebe schräg liegt.

Achrung Foto Zeigt das Mondeo Getriebe MTX75

 

Ach Gott, so ein Buch habe ich ja auch! Hätte nicht gedacht, dass dazu was drin steht. Ist ja eine "Lifetime"-Füllung.
Steht drin, dass man mit einem abgewinkelten Draht den Füllstand prüfen soll (?). 10-15 mm unterhalb der Schraube soll es sein.

Danke dir trotzdem!

 

Nee, mit dem Finger...

Auf jeden Fall drauf achten das der Wagen waagerecht steht!

 

Ja schon klar. Finde es nur etwas merkwürdig, die Kontroll/Einlassschraube dann nicht 10-15mm weiter unten anzusetzten...