Disskusion Zahnriemen

So, ich habe mich ein bisschen mit dem Duratec 1,4 16V Motor beschäftigt und bin auf folgendes Verständnisproblem gestoßen...

Also vorab: Ich interessiere mich stark über die Technik an sich und will deshalb um mehr Verständnis zu bekommen, mich über dies und das unterhalten.

Und da habe ich direkt mal ein Gedankenspiel:
Also - man liest immer, dass man beim Zahnriemenwechsel recht aufwendig den Motor in OT Stellung bringen muss. Dann die Nockenwellen mit dem Lineal fixieren, die Zahnräder blockieren mit diversen Dornen etc.
Grundsätzlich soll so ein Zahnriemenwechsel doch nur den verschlissenen alten Riemen ersetzen. D.h. doch, dass eigentlich die Einstellung bzgl. OT Punkt, also Kolben und Ventilen perfekt passt (von Werk aus). Wenn ich also den Riemen 1zu1 einfach tauschen könnte, warum muss ich dann die Nockenwellenräder erst lösen, neu einstellen und dann wieder fixieren? Verstellen die sich mit der Zeit???

Mein Gedanke: Könnte man nicht einfach einen Gang einlegen, um die Kurbelwelle zu blockieren, dann die Nockenwellenräder irgendwie blockieren (z.B. ganz hart Kabelbinder oder sonst was), sich farbliche Markierungen bzgl. deren Positition setzen. Vielleicht sogar noch zusätzlich an dem alten Zahnriemen. Den dann abziehen, die Markierungen dann auf den neuen übertragen und exakt den wieder an die richtige Stelle (Markierungen) anbringen.

Dann wäre doch alles am Platz, wie es sein muss, es ist alles eingestellt (von vorhin noch) und alles fertig.

Warum soll das nicht gehen?

Also nicht falsch verstehen, ich frag mich halt nur: das Zahnrad an der Kurbelwelle ist mit Passtift (oder Ähnlichem) arretiert, lässt sich also nicht verstellen, die Zahnräder an den Nockenwellen sind festgeschraubt, also auch arretiert (von Werk aus). Warum werden also bei einem Zahnriemenwechsel diese Räder gelöst, um sie dann wieder neu einzustellen, wenn doch der neue Zahnriemen an die genau gleiche Stelle kommt, wie der alte? Das kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen...

Jetzt bin ich mal gespannt

 

Im Grunde hast du recht, allerdings hast du keine Chance, zu prüfen, ob Nockenwellen und Kurbelwelle in der richtigen Stellung zueinander sind. Aus diesem Grunde gibt es die Markierungen auf den Nockenwellen und Kurbelwellen.
Selbst wenn du nur einen Zahn daneben liegst, kann das reichen, den Motor zu beschädigen. Im günstigsten Falle stimmen nur die Steuerzeiten nicht und die Ventile selbst werden durch den Kolben nicht beschädigt..

Cheers

Stefan

 

Ah, genau - so dachte ich das ja auch.
Ok, jetzt könnte man aber doch (theoretisch) Markierungen auf dem alten Zahnriemen setzen, genauso auf den Rädern, also 3x - Diese dann auf den neuen Übertragen und einbauen. Wenn die Markierungen also dann passen - dürfte ja nichts verrutsch sein, ODER?

Und dann stellt sich, so wie du das schilderst erst Recht die Frage, warum man dann die Nockenwellenräder LÖST... Selbst wenn man die Nockenwellen blockiert mit dem Lineal - Dann stimmt ja alles - warum dann das LÖSEN der Nockenwellenräder?

Die Steuerzeiten dürften sich ja mit der Zeit ja nicht ändern - sonst hätte ich doch auch schon Probleme mit dem alten Riemen gehabt?

Gruß

 

Ja, das habe ich auch schonmal gelesen.
Das würde ja aber dann bedeutet, dass das Ritzel der Kurbelwelle Kraftsclüssig auf der Welle sitzt Oo - das konnte ich irgendwie nicht glaube und habe dann nach Kurbelwellenbilder gesucht um zu schauen ob es da nicht doch irgendwelche Passfedern oder so gibt.
Und siehe da:
Ford Fiesta III: Ford Fiesta III (GFJ) 1.1 Motor G6A Kurbelwelle mit Lagerschalen #28673 | eBay
Ford Mondeo 2: Gebrauchte Autoteile Online - Ford Mondeo 2 BJ99 1,6 70KW L1N Kurbelwelle 37215
Also mit Nut, d.h. Formschlüssig.

Haben die neuen Fiesta Motoren also diese Nut nicht mehr? Wie wird das Ritzel dann befestigt? Durch die Keilriemenscheibe? Hat da evt jemand ein Foto, würde sowas gerne mal sehen (*ungläubig die Augenreib*)

 

Aaaaah, ok - die haben KEINE Passfeder mehr. Ok, das erklärt EINIGES :-D
Man wie doof ist das denn? Wieso reduzieren die Ingenieure SOWAS weg?!?

 

Um geld zu machen. Beim neuen ecobost motor wirds noch teurer den zahnriemen zu wechseln. Der schwimmt nämlich im Öl.

 

aber nur die vox motoren , der 1,6 duratec 16 v TiVCT ecoboost hat nachwie vor einen herkömmlichne zahnriemen
und die 2,0 ecoboost haben eh ne steuerkette

 

Also wenn man ContiTech glauben darf, hat der neue Ölriemen auch Vorteile:
https://www.contitech.de/pages/produkte/antriebsriemen/kfz-erstausruestung/kettentrieben_de.html

Hab mich erst neulich mit einem Kollegen unterhalten: Unverständlich, dass Autohersteller die Karren so Wartungsunkomfortabel machen. Also abgesehen vom selbst machen - das kostet ja in der Werkstatt auch Zeit, heißt GELD.
Es sollte ein Auto geben, das mit einer großen Anleitungssammlung herkommt, das beschreibt, wie man alles selbst macht und dann das Auto noch so designt, dass man alles EINFACH selbst machen kann.
Und dafür die Werbetrommel röhren lassen - solche Autos würden doch gekauft werden!?!

 

Yoah Auto zum alles selber machen gab es schonmal, nannte sich Trabant ^^

 

Bei der Ente konntest mit dem Radkreuz das komplette Auto zerlegen.

 

Naja, ich mein ja auch nicht unbedingt das selbstschrauben - sondern die Wartungs und Reparaturkosten:
Erst DIE hauen doch bei einem Werkstattsbesuch so fies rein.
Einfach Werbetrommel röhren mit: Unsere Autos sind so einfach zum reparieren aufgebaut - für minimale Werkstattkosten.
JEDER der mal ein Auto besessen hat, spitzt da die Ohren ;-)

 

So, ich hab mir nochmal was gedacht :-D
Der Mensch ist ja von Natur aus Faul und von dem her überlege auch ich gerade wie man so einen Wechsel optimieren könnte.

Also angenommen, alle Vorbereitungen sind gemacht: Motor OT Stellung: KW und NW mit Stift und Lineal fixiert.
Um jetzt das Lösen und neu Anziehen der NW-Räder zu ersparen, könnte man doch jetzt einfach NUR das Keilriemenrad lösen, welches das Ritzel an der KW löst (frei drehbar). Dann löst man die Spannrolle und demontiert sie.
Jetzt neuer Riemen drauf, welcher durch die schon festsitzenden NW-Rädern mehr oder weniger positioniert wird. Dieses hat das Resultat, dass das freie Ritzel an der KW positioniert wird, wenn ich die neue Spannrolle montiere und auslöse (also spanne). Jetzt steht der Motor auf OT (noch nach wie vor), nur dass das Ritzel der KW noch verschraubt werden muss. Also Abdeckung und Keilriemenrad wieder drauf und:
-> 5ter Gang einlegen - einer Tritt fest auf die Bremse und der andere zieht die Schraube der KW mit dem nötigen Drehmoment + 90° an (oder hält das KW-Fixierwerkzeug wirklich das Drehmoment? Trau dem irgendwie nicht so).
Fertig. Alles sitzt, ist positioniert und passt! Ohne die NW-Räder lösen zu müssen. Spart Arbeit und 2 neue Schrauben.

Irgendwelche Einwände? :-D

 

der richtige OT Stift für die KW hält das anziehen der riemenscheibenschraube leicht aus .
was allerdings passieren kann beim anziehen der riemen scheibe ist , das sich das zahnriemenrad auf der KW verdreht und somit den zahnriemen
zu sehr auf zug belastet und deshalb müssen die nockenwellenräder gelöst werden , damit sich das ganze frei drehen kann .
die beiden nockenwellenschrauben müssen auch nicht erneuert werden .

aber wer sich die zeit sparen will der solls halt so machen wie er denkt

es gibt ja nur 4 fälle die auftreten können .

1. alles past
2. alles past und der ZR hält nicht lange
3. bei prüfen der steuerzeiten stellt man fest , das die nicht stimmen und man muß die steuerzeiten korrigieren und alles hält so wies soll.
4. man muß korrigieren und damit rechnen das der ZR vorzeitig reist.

 

mach das so wie du möchtest, aber ich würde davon abraten.

so viel Arbeit ist das auch nicht die NW-Räder zu lösen das ist locker in nicht a mal einer Minute gemacht und genau so wie das festzehen auch. minimaler Aufwand...
und bin dadurch auf der sicheren Seite das alles passt.

NW-Schrauben müssen NICHT erneuert werden, nur die von der Riemenscheibe KW...

 

Also ich scheue mich nicht unbedingt vor der Arbeit, sondern eher darum, dass ich dann nochmals zusätzlich Werkzeug brauche:
Dieser Gegenhalter kostet doch auch gleich wieder 30,- Euro zusätzlich.
Deswegen die Überlegung...
Zudem stell ich mir das mit diesem Gegenhalter irgendwie sehr fummelig vor :kratz:

Jetzt nochmals was zum Blockieren der Kurbelwelle:
Habe mir sagen lassen, man könne auch den Drehzahlsensor ausbauen und dort einen großen Schraubenzieher oder Bohrer reinstecken um die Schwungscheibe sicher zu blockieren, zum Anziehen der KW Schraube dann.
Ist das korrekt?

 

Ach, ich freu mich schon, wenn es wieder Richtig warm ist...
Dann wird Auto geschraubt :ja:

Ich habe mir jetzt ein Nockenwellenlineal mit Arretierschrauben bestellt, von WeberTools.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass das Lineal nicht wirklich gerade ist, also es ist leicht gebogen... D.h. wenn man es auf eine eben Fläche legt, steht es links und recht sicher 1-2mm ab.
Sollte das nicht perfekt gerade sein? Reklamieren?

 

sollte eigentlich gerade sein