Da Microsoft ja den Hals nicht vollbekommt und ich für Windoof 11 neue Hardware kaufen müßte, mach ich da nicht mehr mit. Was wäre die Alternative? Ubuntu? Linux Mint? Zorin OS?
Über Sinn und Unsinn der Anforderungen kann man lange diskutieren. 10 Jahre Windows 10 Support (ohne kostenpflichtige Verlängerung) und das kostenfreie 11er Update für etwa 8 Jahre alte Hardware zurück ist schon in Ordnung. Irgendwie ist man zu verwöhnt, den alten Kram ewig nutzen zu können. Ich neige durchaus auch dazu Rechner länger zu nutzen, aber wenn ich mir überlege was das Zeug leistet, das nicht 11 kompatibel ist ... Über Securityaspekte (TPM Pflicht) beim Privat-Desktop kann man vllt. noch hinwegsehen, aber so richtig Spaß macht das meiste davon auch nicht mehr, da wäre in spätestens 1-2 Jahren eh etwas neues angezeigt. Pauschale Empfehlung ist natürlich schwierig. Kommt ein wenig drauf an, was so die Ansprüche sind. Apple macOS wäre sicher auch ein Kandidat, aber da ist selbst der inoffizielle Hardware-Support noch enger Da es die meisten als Livesystem gibt, pack's auf einen Stick und schau wie weit man sich ohne größere Eingewöhnung zurechtfindet. ---- Die etwas längere Fassung. Ich selbst nutze seit etwa 20 Jahren Linux als Daily Desktop, anfangs Debian, zwischendrin mal ein paar Jahre Ubuntu, jetzt seit vllt. einigen Jahren Fedora. Allerdings ist mein übliches Nutzungsverhalten sicher auch nicht unbedingt Durchschnitt. Ich arbeite an einer Reihe Linux-Projekte selbst mit, angefangen beim Kernel. Letztlich sind alle 3 von dir genannten Distributionen irgendwo Ubuntu. Mint und Zorin jeweils basierend auf dem LTS Zweig, also 22.04, 24.04 (Versionsnummern = "Jahr.Monat"), usw. Für die meisten Anwendungsfällt ist der 2-jährige Zyklus für Feature-Updates schon OK, sodass man nicht auf die (3) Zwischenversionen gehen muss. Community Unterstützung ist ganz anständig, auch wenn mir persönlich häufig die ganzen Ubuntu-bezogenen Themen auf einer viel zu hohen Flugebene diskutiert werden und sich teils mehr als fragwürdige Empfehlungen finden ... nungut, viele werden's gar nicht bemerken. Letztlich bindet man sich, je weiter man vom Ursprung entfernt (hier wäre das Debian als Upstream Projekt für Ubuntu), zunehmend an die Hersteller/Entwickler. Umgekehrt bringt ein hoher "Freiheitsgrad" auch ggf. Unannehmlichkeiten und Komplexität mit, die man im "Fertigmix" erstmal nicht hat. Die Einstiegshürde liegt hier schon spürbar niedriger. Hardware Unterstützung ist bei allen recht gut. Wenn es nicht gerade um brandneue Chips geht, da hängt's ein wenig hinterher. Aber das war ja hier genau nicht der Fall. Bei Laptops muss man teils etwas aufpassen, was so an exotischeren Komponenten drin steckt (meist weniger beachtete Komponenten wie Sensoren oder Netzwerkchips mit schlechten Treibern), passt bei den großen Herstellern aber meist auch ganz gut. Was die Desktop-Oberfläche angeht ... Ubuntu und Zorin setzen auf GNOME (mit etwas bzw. etwas mehr Customizing), Mint auf Cinammon (GNOME Fork von dem Teil des Teams, der nicht so sehr auf die Neuerungen Im Umfeld von GNOME 3 stand). "Leichtere" Alternativen (MATE, Xfce, ...) sehen etwas altbacken aus, machen aber auf älterer Hardware oder Remotedesktops ggf. länger Spaß. KDE als größeren Mitstreiter noch zu nennen, etwas "verspielter", bin ich aber nie mit warm geworden. Am Ende Geschmackssache, aber je weiter man vom Default der jeweiligen Distributionen weg geht, desto eher muss man doch ab und an mal ein Problemchen lösen. Schriftart macht einiges aus. Weiß gar nicht was die Systeme da standardmäßig alle nutzen Mein Favorit ist seit langem Upstream GNOME in ziemlich minimalistischer Konfiguratiion. Menüs und Desktop Icons nutze ich eigentlich nie, schmale Iconleiste und der Rest Textsuche (Win + 2-3 Buchstaben + Enter tun's zu 98% - das ist inzwischen beim Windows aber auch nicht anders) Mir persönlich missfielen in der Vergangenheit einige Schritte im Ubuntu Projekt und auch heute passen mir manche Dinge nicht so recht. Sowohl Mint, als auch Zorin haben sich auf die Fahne geschrieben, diverse Aspekte zu verbessern. Habe ich aber beide ehrlicher Weise nie länger als ein paar Minuten genutzt, um das abschließend beurteilen zu können. Alternative Paketquellen wie Snap oder Flatpak mit Sandboxing Konzepten sind gut gemeint, aber haben praktisch mehr Nach- als Vorteile und so richtig angenommen wurde es auch nur punktuell... Letztlich der Bedarf, mit einigen Tools näher am Upstream oder bestenfalls unverändert zu verwenden. Die Liste an Details ist länger, letztlich gab's dann den Wechsel zu Fedora. Stabil, "modern", aber mit 6 Monaten Releasezyklus und 13 Monaten Support auch eines der schnelllebigeren Systeme. Der Vollständigkeit halber: Ja, ich habe auch noch ein Windows 11, das die Bedürfnisse im Bereich Bildbearbeitung und seltener mal CAD abdeckt. Da werden die OSS Tools, so sehr ich auf das Zeug stehe, meinen Ansprüchen wiederum nicht ansatzweise gerecht oder hängen einfach so weit hinterher, dass die Produktivität schon signifikant leidet. Ein physischer und ein paar virtuelle Macs stehen auch noch rum, aber auch schon seit 10 Jahren nicht mehr für "sinnvolles" verwendet.
Schon viel Text. Danke. Umgewöhnen muß ich mich ein Stück weit sowieso. Wobei sich das bei Win10 in Grenzen hielt. Das Startmenü ist so bescheuert, die erste Amtshandlung war, das auf XP-Look umzustellen. Wofür nutz ich den Computer? Surfen, Onlinebanking, Betriebskostenabrechnungen, Briefe schreiben, Youtube/Mediatheken, bißchen Bildbearbeitung. Das macht mein Phenom II X4 mit 16GB und einer GTX560TI im Schlaf. Ich bin jetzt bockig und will mir keinen neuen Rechner kaufen, nur weil Microsoft da tausend Dinge im Hintergrund laufen läßt, von denen man 90% als User mit bißchen Ahnung nicht braucht. Und selbst wenn ich mir neue Komponenten kaufen müßte... käme mir Windows 11 wohl trotzdem nicht ins Haus.
Ja gut, für die XP-Fetischisten sind auch die etwas angestaubteren Linux Desktops zu verschmerzen Da ist die original Gnome Shell eher eine Umstellung, als das was Mint und Zorin drüber legen. Ich weiß nicht, wann ich entsprechende Menüs zuletzt als solche genutzt habe, länger her. Die üblichen 5 Anwendungen sind in der Leiste fixiert oder direkt auf der ersten Ansicht im “intelligenten“ Startmenü. Wenn man die Maus nicht so oft in der Hand hat, ist die Suche schneller und das hat auch das Windows 8+ Menü inzwischen hinreichend gut drauf. Aber genau wie Desktopverknüpfungen (oder gar Dateien auf dem Desktop), vermissen tu ich sie nicht, konnte man ja auch bei Windows schon lange komplett abschalten. Gibt trotzdem genug, die ohne nicht lebensfähig wären, Geschmackssache. Ich bin auch oft genug ein ziemliches Gewohnheitstier, manchmal lohnt es sich aber sich auf neuere Konzepte einzulassen. Dokumente in Ordner sortieren ist auch sowas von 2010. Für "wichtige" Dinge bin ich auch davon weg, hat aber etwas gedauert. Was im Browser läuft macht keinen erwähnenswerten Unterschied. LibreOffice ist funktional für die allermeisten Dinge ausreichend, auch wenn es nach wie vor einem MS Office (wenn man es denn nutzt) nicht ebenbürtig ist und so schnell auch nicht wird. Stört mich z.B. gar nicht, nutze Office-Tools wenig und wenn, dann simples Zeug. Aus dem CRM-Tool fällt geschäftliches Zeug zumeist als PDF hinten raus, da braucht man die meisten Office-Tricks nicht. Was Bilder angeht... GIMP und Darktable sind schon ganz passabel. Hab ich auch öfter mal offen, aber eine ganze Fotoserie entwickeln bin ich in Lightroom doch effizienter mit besserem Ergebnis. Dafür kann man den Kram besser Skripten für Batchverarbeitung. Also wie immer am Ende individuell verschieden, ob das eine nun wirklich "besser" passt als das andere. Farbkalibrierung - wenn denn relevant - ist so eine Sache. ArgyllCMS ist schon schwer in Ordnung, auch wenn ich meist die ICC Profile aus der Colorite Software übernehme ums nicht zweimal zu machen. Manche Kombinationen aus Windowmanager und Treiber sind aber etwas zickig (X11/Wayland, NVIDIA/AMD/Intel, ... das alte Leid)
Gibt doch genug workarounds für die Windows 11 Installation auf alter Hardware. Ich reite mein altes dell Laptop erstmal weiter mit Windows 10 und ggfs später auf 11. Es tut einfach immernoch was es soll und ich erwarte. Wozu sollte ich das austauschen. Die letzten Neu gekauften technischen Notwendigkeiten haben ehrlich nichts besseres an sich als die Alten (leider Defekten) Dinge. Dafür hat inzwischen alles WLAN und macht Updates wenn's keiner gebrauchen kann. Linux bedarf halt viel Bereitschaft und Zeit um am Ende das zu bringen was einem bei Microsoft einfach gemacht wurde. Neue Hardware ist leider immernoch lange außen vor.
Kommt sicher immer drauf an, was man vorher und nachher konkret hat(te). Mein letzter Tausch vor einem Jahr hat nach 6 Jahren die Rechenleistung verdoppelt, Kerne vervierfacht (18 auf 72), den Datendurchsatz der Platten verdoppelt (3 auf 6 GB/s) und das ganze bei 30% Energieverbrauch im Schnitt. Zugegeben sehr viel unter der Haube, in vielen Workflows merkt man es vermutlich nicht so extrem. Beim Laptop eher, wenn es dann auf einmal 20h Akkulaufzeit bei normaler Nutzung sind trotz GBit WiFi, 4K Display und Vollverschlüsselung und <1kg Gewicht. Welche denn? Klar, kommt immer ein wenig auf die Distribution an, in den Upstream Projekten reden wir aber schlimmstenfalls über Tage nach Markteinführung, oft eher davor. Gut, exotischeres Zeug, Fingerabdruckleser, GPS Modems, manche USB Gadgets ... Und ein paar Hersteller waren noch nie gut darin, Treiber bereitzustellen. Aber das hat weniger mit "neu" zu tun.
Der Kosten Nutzen Faktor ist einfach nicht gegeben bei mir. Was nützt mir doppelter Durchsatz wenn riesige Datenmengen höchstens beim Backup Zustande kommen. Soll es doch 5 Stunden laufen, die Nacht ist lange genug. Die Geschwindigkeiten im arbeiten sind alle im Rahmen, ich bemerke in meinem tun an dem Ding keinen Flaschenhals. Aber logisch, schneller geht immer. Aber ob ich es für jeden Preis haben mag. Konkret Habe ich nichts an Hardware. Es ist aber einfach kein Geheimnis das manche Sachen sehr spät kamen und andere praktisch nie.
Kenne ich auch, aber ind en letzten 5-10 Jahren fällt mir da konkret nichts von tatsächlicher Relevanz ein, das später oder nie unterstützt wurde. Datenmengen interessieren beim Durchsatz nicht, die liegen auf signifikant langsameren Serverplatten. Ich arbeite bspw. mit Projekten, die mit allen Abhängigkeiten und Repos teils 20k kleine Dateien und mehr fassen. Gut, ist dann nur ein Unterschied von 10 auf 5s oder in Summe mit allen eher 30 auf 2. Gewöhnt man sich aber sehr schnell dran und wenn man das 100x am Tag hat, summiert sich das schon auf 45min weniger Wartezeiten. Wie gesagt, sehr individuell, was einen davon wie stark betrifft. Für 90% der Nutzer wird der Unterschied vernachlässigbar sein, aber genauso ist es auch für weit mehr als 90% vernachlässigbar, dass die neueste Chip-Generation erst einen Monat später mit Treibern versorgt wird.
Servus, da mich der Win11 Update Zwang auch extrem nervt habe ich mal wieder verschiedene Sachen ausprobiert. Mit Debian machst du nichts falsch weil du verschiedene grafische Oberflächen installieren kannst. Da ist von Windoof bis Android eigentlich für jeden Geschmack was dabei. Das System läuft auch auf alter Hardware noch gut und du brauchst eigentlich nichts mehr per Hand installieren.