Bleizusatz bei MK1

Das interessiert mich jetzt auch mal rein fachlich^^

Früher wurde dem Benzin zur Erhöhung der Klopffestigkeit Bleitetraethyl zugesetzt, eine metallorganische ("bleihaltige") Verbindung. Die heute gebräuchlichen Bleiersatzstoffe sind hingegen "bleifrei". Es stellt sich also tatsächlich die Frage, ob derartige Zusatzstoffe tatsächlich nötig sind, oder ob nicht die in hochwertigeren Kraftstoffen mit hoher klopffestigkeit (Super, Super+, V-Power Racing/Ultimate) vorhandenen Additive ausreichen.

Ferner werde ich mal drüber nachdenken, ob tatsächlich elementares Blei an den Ventilschäften sitzt, denn das schmilzt ja bei 327°C, die müssten da doch locker erreicht werden, oder?

Ein interessanter Artikel liegt hier:
http://kaefer63.de/vw-kaefer-kraftstoff.html

Versteht mich nicht falsch, was er braucht soll er haben und die paar Cent für den Bleiersatz machen den Kohl auch nicht fett....ich kippe es wohl auch weiterhin bei jeder Tankfüllung dazu^^

 

Nachtrag:
wow, das scheint ja wohl ein richtiger Glaubenskrieg zu sein und nix genaues weiss man nicht...wie ich bei meiner Recherche gerade feststellen musste^^

Na ja, immerhin..wenn man sich die Mühe macht, alles zu lesen, dann findet man hier eine ganz nette (und interessante) Übersicht:
http://motorlexikon.de/?I=3300&R=L

 

Das Blei lagert sich nicht an den Ventilschäften sondern an den Ventilsitzen ab. Blei wurde deshalb verwendet, weil es ein weiches Metall ist, das verhindert daß die Ventilsitze kaputtgehen. Mit den gehärteten Ventilsitzen die dann in Autos verbaut wurden, wurde das zugesetzte Blei nicht mehr benötigt. Zudem konnten Katalysatoren nicht mit Blei im Benzin betrieben werden. Deshalb also auch die Umstellung...

 

ups, natürlich sinds die Ventilsitze...sry.

Trotzdem erklärt das nicht, WIE das Bleitetraethyl positiv auf die Ventilsitze gewirkt haben soll. Also, dass an den Sitzringen elementares Blei abscheiden soll halte ich bei den Temperaturen am Ventilteller für unwahrscheinlich. Ferner muss man entstehendes festes oder flüssiges Blei aus dem Brennraum herausbekommen, weil es sonst zum Motorschaden kommt...(deswegen wurden ja auch sog. Scavanger zugesetzt). Woher soll denn das Blei wissen, wo es sich abzulagern hat. Sehr seltsam...

Die Bleiersatz-Additive heute sind MTBE/ETBE, leicht flüchtige Ether die auch "nur" für die Erhöhung der Klopffestigkeit zuständig sind und keinerlei Wirkung zugunsten nicht gehärteter Ventilsitze haben dürften....

Oder wo mach ich jetzt einen Denkfehler?

 

das blei wurde doch nur zu schmierzwecken ins benzin gemengt.
selbst heute hat man noch ähnliche zusätze im benzin bzw diesel die die selbe funktion haben wie das damalige blei.
die bleizugabe wurde es aus umwelttechnichischen gründen eingestellt.

 

das stimmt so einfach nicht, zugemengt wurde es um die Klopffestigkeit zu erhöhen (und nur deshalb!), ob sich da nun noch irgendwelches Bleioxid oder sonst eine Bleiverbindung an den ventilschäften ablagert habe ich ausser in "hab ich mal gehört" Foren noch von keinem wissenden gelesen. Sinn machen könnte es schon (klingt jedenfalls erstmal plausibel) aber obs wirklich stimmt???

 

Aus der ARAL FAQ (ich bevorzuge den Zusatz von ARAL wegen dem weiten Hals) Abrufdatum heute auf der Hypertextseite schmierstoff-basics.de

 

na das ist doch mal was, wenn ich es schaffe werde ich mal am we einen alten motorenbauer dazu befragen, vll weiss der auch noch was, das hier weiter hilft.

 

Hm, da also bei mir dieser Hinweis aufm Luftfilterdeckel klebt, habe ich demnach in meinem 1,1 l von ´85 "weiche" Ventilsitze? Wenn ja, nochmal die Frage, ob ich mir jetzt Sorgen machen muss, falls die Vorbesitzer über 20 Jahre bleifrei ohne Zusatz gefahren sind?

 

Diese Zusätze sind bei den heutigen Treibstoffen nicht mehr nötig, dort übernehmen die Additive den Schutz der Ventile (verhindern das Microverschweißen der Ventile und der Sitze; was zu einem Materialverlust führt).
bei den Bleiersatzstoffen übernimmt eine organische Verbindungen (Carboxylate) diese Aufgabe.

ich kann jetzt nicht genau sagen wie stabil zb KaliumCarboxylat ist, ich kann mir aber vorsteellen das bei den hohen Temperaturen anorganische Ka-verbindungen und H+-Ionen entshene, die den Zylinder angreifen

wenn man sich mal das Sicherheitsdatenblatt anschaut, könnte man auch gleich auf die Idee kommen und hochwertigen treibstoff zutanken.

http://images.raiffeisen.com/Raicom/sdb/444/aral_blei_ersatz_d.pdf

 

Kaliumcarboxylat ist ein Sammelbegriff für "Kaliumsalz einer organischen Säure" (Schmierseife ist z.B. sowas). H+ ist da nicht mehr vorhanden, sondern durch K+ "ersetzt".

Ich erkläre mir die Wirkung so, dass bei den Motortemperaturen CO2 aus der Carboxylatgruppe abgespalten wird und die entstehenden Alkylradikale dann eine vorzeitige Entzündung des Benzin/Luft Gemisches verhindern (=die Klopffestigkeit erhöhen)....Kalium (oder auch Natrium)-Ionen schreibe ich keine besondere Wirkung zu...

 

wenn das hier so weiter geht schreib ich nächste woche ne doktorarbeit zum thema bleizusatz! hahahaha

 

Hoffentlich hält mich die Polizei nicht an, mit nem ganzen Auto voll Alkylradikalen in Kampfstimmung...

 

Ich habe einen 78er mk1 mit nem Motor aus einen 86er Mk2 der keinen bleifrei Aufkleber im Motrraum hatte aber Vergaser und Verteiler von einem 88er....Muss ich da Zusatz fahren?

 

wenns der blaue auf dem bild ist ist der sofort abzugeben an mich .....:klatsch:

 

Maßgeblich ist der 86er Motor - ganz klar, weil von dem der Kopf ist.
Schau Dir die Frisur an auf dem Kopf (durch die Zündkerze gucken) und Du siehst ob da drin ne Horde Alkylradikaler ist oder nicht.

Falls nicht, die entsprechenden Verbindungen durch Zugabe von Bleizusatz reinkippen.

Jetz wissen wir ja alle Bescheid, wa?

 

Tja, sry, bei einem Chemiker reichts halt nicht zu sagen "kipp das rein"...da frag ich halt sofort: "warum?"

 

Ist doch auch gut so!

 

Ich hole das Thema nochmals hoch.

Ist vielleicht für die Newbies interessant.

Habe mal eine TIS als PDF eingestellt, wo die Motortypen vom Fiesta aufgeführt sind, die 100% bleifrei tauglich sind.

Hier mal der link, wenn es erlaubt ist::gruebel:

http://www.ford-fiesta-club.de/Ford_TIS/TIS_bleifrei.pdf

fofi-x