Nachdem ich die letzten 17 Jahre (!) nur Opel-Ware im Fiesta MK2 und 3 verbastelt habe, habe ich nach etwas mehr Lebenserfahrung und Fachwissen jetzt den eigentlichen Plan von 1999 umgesetzt mir einen "eigenen Digitaltacho" zu bauen. Als daily fahre ich ja noch den unzerstörbaren MK3, mittlerweile mit dem 2. Motor der bei 240tkm reingekommen ist, und gerade ohne Mängel die HU bestanden hat. Über die letzten Monate habe ich dann mal was feines im Retro-Look geschnitzt: Habe gerade keine besseren Bilder zur Hand. Das ganze sitzt hinter einer Rauchglas-Plexischeibe und davor der originale MK3 Rahmen. Auch der Null-Knopf ist der Originale an seiner Originalstelle. Leider ist auf den Fotos oben bis auf eines der Drehzahlmesser aus. Neben den obligatorischen Km/h, Drehzahl, Tank, Temperatur, Gesamtstrecke, Trip und die Kontrolleuchten für Pipapo gibt es noch: Spannung mit über/unter Alalrm. Tank-Leer Alalrm. Temperatur zu Hoch Alarm. Datum Uhrzeit Wochentag Fahrzeit Durchschnittsgeschwindigkeit Trip seit Zündung-An Prozentuales Verhältnis Fahrzeit/Wartezeit unter 3km/h Temperatur Dimmbar bis auf 0, die blauen Anzeigen sind bei Nacht so unglaublich hell. Bei Dimmstufe 0 wird KMh und Drehzahl auf den kleinen roten Anzeigen unten in Dimmstufe 1 Angezeigt. USB Programmierstecker im Fach unten Links.
Eine beeindruckende Menge diskreter Elektronik Hatte die Idee vor ewigkeiten auch mal, da lief es am Ende auf einen mittelprächtigen µC, I/O Ports via I²C und etwas Schutzbeschaltung hinaus. Kalibrierung der Analog-Signale via Config-Datei. Ist aber auch nie gebaut worden, also wer weiß wie viel es am Ende wirklich geworden wär... Das war mein erster Gedanke beim ersten Bild, offenbar wurde das bedacht.
Eigentlich isses auch nur ein uC mit Multiplex-LED-Treibern die alle in reihe geschaltet sind. Da die roten 7-Segment Anzeigen leider common Anode haben musste ich für die extra Inverter vor und hinterschalten. Die großen KLotz LED's brauchten ähnliches da der Strom der IC's begrenzt ist, daher zusätzlich über Optokoppler angesteuert. Dann noch Uhrenmodul mit Batterie, DC/DC Wandler für TTL-Saft. Ein zweiter uC misst die Drehzahl und gibts dem großen, da die Anzahl an Timer/Counter begrenzt ist. Für Tank Temperatur gibts halt nen kleines OP-Grab mit Offnet und Verstärkungsfaktor, so konnte ich den Messbereich schon vor dem Analogeingang haargenau auf den Ausgangsbereich der Originalsensoren abstimmen und musste nix im Programm zerflicken. Übrigens gibt der Tankgeber ab 10L Restinhalt schon sein Minimum aus. Herausforderung war der dauerhafte Kilometerzähler. Beim Ausschalten der Zündung wird dies erkannt, und über einen dicken Elko gestützt der Zählerwert ins EEPROM geschrieben und dann per Software der uC abgeschaltet. Umgekehrt beim Starten, da wird der wert ins RAM geholt und während der Fahrt brav incrementiert. Nur ein paar Programmierfehler und der EEPROM wäre nach einer Minute oder so totgeschrieben ;-)
Tachomanipulation per USB leicht gemacht, soso Naja gut, sowas verkauft man eh nicht und beim x-ten Motor auch eher zweitrangig. SD Karte als digitales Fahrtenbuch wär noch ein nettes Gimmick. Einfach die o.g. Durchschnittswerte und Summen in eine Textdatei wegschreiben... Meiner loggt sowas direkt online, ab und an Mal ganz praktisch reinzusehen, ob das gefühlte Fahrprofil hinkommt oder wie weit die letzte Dienstreise wirklich war, wenn man schon mit dem Privatwagen fährt.
Herrlich bekloppt und überflüssig. Genau mein Ding Ich hab dafür auf sündhaft teure fertig ware zurück gegriffen (smart 450 mdc Boardcomputer) Bin in der Umsetzung von eigenen elektronischen Projekten nicht wirklich ausdauernd...
Mächtig! Gute Umsetzung und wenns noch funktioniert ist das eine gelungene Eigenentwicklung! Schon einmal über eine Kleinserie nachgedacht?