Einbau einer Standheizung im MK4

Dieses Thema im Forum "Umbaustories & Anleitungen" wurde erstellt von FoFiSilber, 31. Januar 2005.

  1. FoFiSilber

    FoFiSilber Forums Inventar

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    Nach zu viel frieren, zittern, kratzen und mit feuchten Fingern am Aluschaltknauf festfrieren hatte ich den Entschluss gefasst, mir eine Webasto Thermo Top E Standheizung einzubauen. Den Einbau habe ich aber nur gewagt, nachdem ich von MBNalbach hier aus dem Form (Vielen Dank nochmal an ihn) eine kurze Beschreibung des Einbaus bekommen habe und diese sich machbar anhörte. :)

    Nach einiger Suche fand ich die Standheizung mit Universaleinbausatz für 499,- Euro. Dazu kamen dann noch weitere Kosten für einen Tankentnehmer, zusätzliche Anbauteile, zusätzlich benötigte Einbauwerkzeuge, die Steuerung über die Zusatzkanäle der Alarmanlage und ein optional verwendbares Rückschlagventil, damit hat die Standheizung dann etwa 650 bis 700 Euro gekostet.

    Angefangen habe ich mit dem Einbau des Heizgerätes. Dieses habe ich am linken Längsträger zwischen Kühler- und Batteriehalter eingebaut. Wegen der sehr beengten Platzverhältnisse musste ich die Pumpe vom Heizgerät trennen.

    Vor dem Einbau des Heizgerätes musste aber erstmal ausreichend Platz geschaffen werden, Batterie und Luftfilter mussten weichen.

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    Als Halter habe ich ein etwa 10x20 cm großes Blech (ich habe ein verzinktes Lochblech aus dem Baumarkt genommen) an die Seite des Heizgerätes geschraubt und das Heizgerät an die spätere Einbauposition gehalten. Durch die Löcher des Blechs wurden dann vier Befestigungspunkte am Längsträger markiert und dabei auch gleich die benötigte Länge des Blechs festgelegt. Danach wurden die Befestigungslöcher im Längsträger vorgebohrt und das Lochblech gekürzt.

    An den Batteriehalter habe ich dann einen Winkel als Pumpenhalter angeschraubt und das Pumpenkabel etwas verlängert. Danach habe ich die Pumpe mit einem Schlauchbogen mit dem Heizgerät verbunden.
    Die so vorbereitete Einheit wurde dann eingebaut. Zum Einbau (die drei Schrauben des Heizgerätes waren ultrafummelig weil sehr unzugänglich) mussten die unter dem Längsträger verlaufenden Rohrleitungen gelöst und nach unten aus dem Weg gebogen werden, außerdem hat es mir geholfen die Hupe mitsamt Träger abzuschrauben. Dann noch eben die Pumpe per Schlauchschelle an den Befestigungswinkel gepackt, schon war die Grobmotorische Arbeit erledigt.

    Jetzt konnten die Rohrleitungen und die Hupe erstmal wieder angebaut werden.

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    Als nächstes konnte dann der Ansaugschalldämpfer montiert werden. Da ich einen offenen Luftfilter habe, konnte ich dazu einen Befestigungspunkt des originalen Luftfilterkastens verwenden, mit dem originalen Luftfilterkasten wird es da schon etwas schwieriger.

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    Jetzt musste erstmal etwas Elektrik vorbereitet werden, weil als nächste große Aktion der Einbau des Tankentnehmers und der Spritpumpe geplant war. Ich habe das Gebläserelais und den Sicherungsblock an der ehemaligen Einbauposition des Luftfilterkastens untergebracht. Um die Kabel in den Innenraum zu bekommen musste eine Durchführungstülle in die Spritzwand gesetzt werden. Weil durch die Tülle reichlich Kabel und der Spritschlauch geführt werden sollten, musste die Durchführungstülle recht groß ausfallen.
    Durch die Tülle wurden dann die Kabel für Gebläse, Steuerung (Vorwahluhr) und Spritpumpe gezogen, weil ich schon mal dabei war, wurde auch gleich der Spritschlauch mit durch die Tülle gezogen.

    Die Verlegung des Spritschlauchs durch den Innenraum ist zwar nicht unbedingt die beste Möglichkeit, da ich aber keinen wirklich guten Weg für die Spritleitung unter dem Auto gefunden habe, habe ich den Spritschlauch mit durch den Innenraum gezogen. Die originalen Spritleitungen laufen entlang des Auspuffs über dem Hitzeschild. Weil im normalen Fahrbetrieb der Sprit in der Kunstoffleitung nicht bewegt wird, hatte ich bedenken wegen der Temperatur und des entstehenden Drucks in der Spritleitung, eine andere Verlegungsmöglichkeit für den Spritschlauch am Unterboden konnte ich auch nicht finden, daher habe ich den Spritschlauch durch den Innenraum verlegt.

    Die Kabel für Gebläse und Vorwahluhr wurden erstmal Richtung Mittelkonsole aus dem Weg gelegt, das Kabel für die Spritpumpe und der Spritschlauch wurden entlang des Schwellers unter der Verkleidung nach hinten bis unter die Rücksitzbank gelegt. Unter der Rücksitzbank befindet sich eine Gummitülle, durch die ein Kabel zur Tankarmatur geführt ist. Durch diese Tülle wurden das Kabel und der Schlauch für die Spritpumpe gezogen. Das Kabel wurde auf ca. 30 - 40 cm abgelängt und der Stecker angecrimpt, der Spritschlauch wurde auf ca. 50 cm abgelängt, um spätern noch genug Luft für die Montage zu haben.

    Jetzt musste das Auto auf die Bühne. Erstmal das Reserverad inklusive Halteblech ausgebaut, den Auspuff abgehängt und das hintere Hitzeschutzblech ausgebaut, das mittlere Hitzeschutzblech musste nur gelöst werden, konnte aber an Ort und Stelle verbleiben.

    Dann wurde der Entlüftungsschlauch und der Kraftstoffeinfüllschlauch vom Tank abgeschraubt und das Überschlagsicherheitsventil vom Aktivkohlefilter abgenommen. Dann konnte ich durch die Öffnung des Kraftstoffeinfüllschlauchs den Sprit absaugen damit der Tank leichter war und beim ausbauen nicht so viel Sauerei entstehen konnte. Dann wurde noch die Druckleitung vom Kraftstoffilter abgezogen. (linke Seite des Filters, dabei lief nochmal eine ordentliche Menge Sprit aus)
    Nun konnte der Tank abgeschraubt werden. Nach lösen des Tanks gelöst mussten oben noch ein Stecker und der rote Schnellverschluss getrennt werden, dann war der Tank frei. Nun musste die Tankarmatur ausgebaut werden, dazu noch eben den weißen Schnellverschluss geöffnet und den Verschlussring der Tankarmatur mit einem Stück Kupferrohr und einem Hammer vorsichtig aufgeklopft. Dann den Verschlussring und den Schutzring der Dichtung abgenommen und die Tankarmatur vorsichtig aus dem Tank gezogen – dabei muss man etwas aufpassen, damit der Schwimmerschalter nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

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    Dann wurde der Tankentnehmer abgelängt und eingebaut. Den Tankentnehmer am besten etwas über dem Niveau des Ansaugfilters der Spritpumpe enden lassen, damit die Standheizung nicht den Tank komplett leer saugen kann und man immer genug Reserve für den Weg zur Tankstelle hat.
    Nachdem das Tankentnehmerrohr fest verschraubt war, konnte die Tankarmatur wieder eingebaut und der weiße Schnellverschluss angeschlossen werden.

    Die Spritpumpe wurde soweit wie möglich nach oben direkt vor der Gummitülle unter die Rücksitzbank geschraubt. Dazu erstmal im Innenraum den Teppich in Sicherheit bringen, also nach vorne klappen und ein Stück Holz zwischenlegen. Dann von unten die Spritpumpe mit dem Halter angehalten, das Befestigungsloch gebohrt, und die Pumpe festgeschraubt. Danach den vorbereiteten Spritschlauch an die Druckseite und ein ca. 50 – 60cm Schlauchstück an die Saugseite der Pumpe angebracht und die Stromversorgung angesteckt.

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    Jetzt konnte der Tank wieder eingebaut werden, also den Tank in die entsprechende Position angehoben, das Schlauchstück von der Pumpe am Tankentnehmer angeschlossen und den Stecker sowie den roten Schnellverschluss aufgesteckt. Nach Einbau des Tanks noch den Spritfilter angeschlossen, schon konnte das Auto wieder von der Bühne.

    Als nächstes habe ich den Kühlwasseranschluss durchgeführt, dazu habe ich ein Rückschlagventil besorgt, beim Einbau des Rückschlagventils wird das Heizgerät während der Fahrt nicht vom Kühlwasser durchströmt, daher bleibt die gesamte Heizleistung des Motors für die Heizung erhalten und das Heizgerät bleibt relativ kühl, der Aufwand für den Anschluss ist mit und ohne Rückschlagventile etwa gleich.

    Nachdem das Kühlwasser abgelassen war, habe ich zuerst das Rückschlagventil in den Vorlaufschlauch der Heizung eingebaut.

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    Anschließend kam die Verbindung zwischen Rückschlagventil und Kreiselpumpe. Als letztes folgte dann der Schlauchbogen vom Ausgang des Heizgeräts an das Rückschlagventil. Bei allen Schläuchen ist darauf zu achten, dass die Schlauchschellen ausreichend angezogen werden müssen und die Schläuche nicht abknicken können. Außerdem ist auf entsprechenden Kantenschutz zu achten, dazu - wo nötig - einfach aufgeschnittene Schlauchstücke um den Kühlwasserschlauch legen.
    Nach dem festziehen aller Schlauchschellen konnte wieder Kühlwasser eingefüllt und die neuen Schlauchverbindungen auf Dichtigkeit geprüft werden.

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    Am letzten Tag ging’s dann noch mal richtig geil zur Sache, über Nacht hatte es geschneit und die Garage stand nicht zur Verfügung. Also draußen Plastikfolie ausgelegt und bei Temperaturen um 0 Grad und Schneeregenschauern noch eben den Auspuff angebaut und das Heizungsgebläse angeschlossen, zwischendurch fing es dann auch noch an zu tauen und mir tropfe ständig die Suppe entgegen. Um den Schalldämpfer zu befestigen habe ich einen Gewindestange in eine freie Bohrung des Heizgeräts geschraubt und daran mit einem Abstandshalter (Stück Kupferrohr) den Schalldämpfer befestigt. Dann eben den Stahlflexschlauch entsprechend zurechtgebogen, abgelängt und mit Schellen an Heizgerät und Schalldämpfer befestigt.
    Das Heizungsgebläse habe ich direkt im Sicherungskasten angeschlossen. Dazu habe ich die Leitung von F16 (violett/blau) aufgetrennt und die Kabel vom Relais entsprechend angelötet.

    Der erste Probelauf war recht problemlos, nach dem ersten Einschalten lief gleich das Gebläse des Heizgeräts an und die Spritpumpe machte sich ein paar mal bemerkbar. Nach ein paar Minuten kam dann der Sprit auch bis zum Heizgerät.und es würde gleich schön mollig warm. Die Inbetriebnahme ist also zur vollen Zufriedenheit verlaufen. *freu*

    Momentan fehlt noch etwas Papierkram – die EG-Genehmigung gilt nämlich nur mit Autogramm einer Fachwerkstatt. Mit einem Kasten Bier wird das bei der netten Werkstatt um die Ecke auch flott gemacht sein.

    Zum Schluss noch ein paar Sachen für Nachbauwillige: Der Einbau hat insgesamt drei Wochenenden und einige Abende gedauert. Es hat nicht alles so gut geklappt, wie ich es sich hier anhört, teilweise war auch mal fluchen angesagt. Man muss schon etwas Übung und Erfahrung haben, um solch einen Einbau hinzubekommen. Nachdem ich die Standheizung eingebaut habe, verstehe ich auch, warum der Einbau beim Boschdienst locker mal ab 400-600 Euro Arbeitslohn kostet. Aber ich würd’s wieder machen, die Arbeit hat sich wirklich gelohnt.

    Mal schauen, was als nächstes kommt, man muss sich ja noch steigern ;)
     
  2. Quasi

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    Ist das mittlerweile zulässig, die Spritleitung durch den Innenraum zu legen? Bei meiner BBW46, schon etwas älter, steht in den Einbauunterlagen drin, daß dies nicht zulässig sei.
     
  3. TS
    FoFiSilber

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    Ich meine nicht gelesen zu haben, dass es nicht zulässig wäre. Das stand nur was über den Abgas- und Ansaugluftschnorchel, die müssen entsprechend entfernt vom Ansaugbereich des Innenraumgebläses sein. Wie ist denn die Spritleitung bei dir verlegt?
     
  4. Quasi

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    Unter dem Boden, direkt neben der orginalen.
     
  5. TS
    FoFiSilber

    FoFiSilber Forums Inventar

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    Den Weg entlang der originalen Spritleitung habe ich für nicht so gut befunden, weil direkt daneben der Auspuff hängt - da hatte ich Befürchtungen, ob die Spritleitung die Temperaturen aushält. Ausserdem hat die Pumpe wohl einen Rücklaufschutz, wenn sich der Sprit wegen zunehmender Temperatur ausdehnt, dann wird wohl der Druck in der Leitung steigen, und das mag das Heizgerät auch nicht unbedingt.
    Also hab ich mich für den Weg durch den Innenraum entschieden. Die Spritleitung ist ja eh praktisch unsichtbar, von daher würd ich sagen, das passt schon so.
     
  6. Quasi

    Quasi Forums Bewohner(in)

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    Bei mir ist das ne Metallleitung und im Motorraum sitzt ein Druckminderer, aber es ist zwar der gleiche Hersteller, dafür unterschiedliche Typen und 10 Jahre dazwischen. Meine mußte sogar vom TÜV abgenommen werden.
     
  7. hp

    hp Forums Inventar

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    Ist nicht zulässig.
    Und bei Selbsteinbau ist das Heizgerät eintragungspflichtig.
    EG Typgenehmigung ist bei Selbsteinbau ungültig...

    Wenn der TÜV die Augen auf macht und sieht, das die Kraftstoffleitung durch den Innenraum verläuft, war`s das erstmal mit der Plakette!!!

    Das war kein guter Einbau... :schreck:
     
  8. MBNalbach

    MBNalbach Forums Bewohner(in)

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    Deswegen ist es auch KEIN selbsteinbau. Durch den stempel und unterschrift einer fachwerkstatt wird die EG pappe gültig, is bei mir dasselbe.

    Ich habe die leitung auch unten neben den bremsleitung lang gelegt, bis jetzt kein Problem, den tüv hats auch in keinster weise gekratzt was da von der heizung so rumhängt.

    Meine Wasserpumpe sitzt direkt an der Heizung, ein versetzen war nicht nötig.

    Die Vorwahluhr sitzt im Ex-Aschenbecher auf nem Blech.

    Noch habe ich die Relais am Dom sitzten, wo der lufikasten war, werde ich demnächst verlegen müssen, ich hoffe das klappt alles, weil der K&N rausfliegt und der Lufikasten wieder einzieht.

    Mittem im winter is mir eine schraube abgerissen, die die den Schalldämpfer vom auspuff hielt. Hab dann den dämpfer für den Rest des winters drausen gehabt, passiert nix, wird halt nur lauter die Heizung.
     
  9. TS
    FoFiSilber

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    Stimmt. Stempel und Autogramm drauf und gut ist.

    Ich frag mich nur, warum, die Spritleitung durch den Innenraum unzulässig sein sollte, denn auf jede andere auch nur ganz weit hergeholte Möglichkeit einer Unzulässigkeit wird in der Anleitung deutlich hingewiesen...

    Ist aber eh egal, weil die Spritleitung eh dem nächsten Umbau im Weg ist und ich sie deshalb demnächst doch entlang der Bremsleitungen verlegen werde.
     
  10. Skiller

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    so geht es doch auch beim mk3 und allen anderen nur so als info nicht das jetzt wieder leute posten "wie geht es beim MK3"