Mahlzeit. Ich habe einige Fragen zu Karosseriekleber, die mir bisher noch niemand zufriedenstellend beantworten konnte und da hier ja einige KFZler sind, hoffe ich mal auf euer Wissen. eace: Meines Wissenstandes nach, wird bei Mercedes der Vorderwagen (also alles ab der A-Säule nach vorne gehend) mit Karosseriekleber an die eigentliche Karosse geklebt und zusätzlich vernietet. Das macht man deshalb, das ja der Vorderwagen aus Aluminium besteht und anodisiert wurde. Das lässt sich logischerweise nicht an Stahl anschweißen. Nun mein eigentliche Frage: wird das Aluminium hartanodisiert (ergo: weniger Porenvolumen) oder weich bzw. normal anodisiert -> großes Porenvolumen siehe Skizze!!!!! Meine Meinung ist: tragende Karosserieteile WEICHanodiesieren macht doch keinen Sinn, oder? Das Material ist doch letzten Endes für seinen Verwendungszweck zu weich, oder? Mit Weichanodisieren erreicht man nur eine maximale Härte von 250-350HV... beim Hartanodiseren hingegen 300 bis 500 HV.... man wird doch nicht aufgrund der Härte/Stabilität Abstriche machen, nur das der Karosseriekleber mehr Fläche zum Haften hat?? Wobei ich davon ausgehe, das der Kleber nur an der Kontaktfläche seine volle Wirkung hat. Deswegen ist es aus meiner Sicht besser, das ganze Hartanodiseren, da eine weiche Schicht weniger Stabilität hat und man durch das große Porenvolumen Kleber verschwendet.... Ich hoffe man erkennt was und versteht was ich meine, bin leider ein künstlerischer Krüppel Achso, das grüne ist der Kleber (oder hab ich das Prinzip des Klebers nich kapiert? Härtet der mit mehr Masse stärker aus oder ist das überall gleich??)
Du kannst wohlkaum ein Auto unter reiner Berücksichtigung der Vickers Härte bauen. Je härter der Werkstoff desto spröder ist er auch. Eine Getriebeglocke zum Beispiel wird soweit ich mich erinnern kann aufgrund seiner Zähigkeit aus Lamelengraphitgus gefertigt, da dieser auch die Schwingungen, die im Betrieb vorkommen verträgt. Würde man diesen aus Beispielsweise Stahl oder anderen Kohlenstoffarmen Metallen herstellen, würden diese auch wenn Sie eine höhere Härte haben direkt brechen. Die Oberflächen von Aluminiumteile werden meines Wissens auch vorher elektrochemisch oder mit Säuren behandelt, damit eine bessere Vernetzung des Klebers gewährleistet ist. Mitunter gilt, je dünner die Klebefläche, desto besser, daher tippe ich auch mal auf die zusätzliche Vernietung. Zur Vernetzung brauchen die Bestandteile des Klebers eine gewisse Oberflächenrauheit, in wie Fern die Poren von Hart oder Weichanodisiertem Aluminium im Verhältnis zur idealen Klebeoberfläche steht, hängt wohl vom Kleber ab. Gruß, Jan PS: Obs Hart oder Weich anodisiert wird, kann ich dir leider auch nicht sagen aber eine HV von 300-500 ist schon sehr Hart, daher würd ich auf die Weichanodiserung tippen.
Naja ich hab nur von dem Kleber kein Plan, weil noch nie damit gearbeitet. Aber das klingt alles sehr plausibel! Aber demnach hätte ich nicht recht :think: Das kann ich so nicht hinnehmen eace: Das die Oberfläche ne gewisse Rauheit besitzen muss, damit der Kleber vernünftig und wie gewünscht halten kann, ist mir klar. Nur muss es doch irgendwo eine Grenze geben, wie groß das Porenvolumen sein darf, damit das ganze nicht zu weich wird!? Also hängt es ja doch irgendwo von der Härte und somit Art des Anodisierens zusammen?!? Sonst niemand mehr eine Meinung dazu?
Das Problem besteht ja auch noch dain, ob man eine Flüssigkleber verbaut, oder ein Akrylikformkleber, also Klebeband von der Rolle. Denn ein Flüssigkleber hat eine andere Vernetzung, also ein Klebeband, wobei es da auch schon wieder Bänder gibt, die eine sogenannte Kaltfliesseingeschaft hat. Unsere Firma fertigt sowohl Klebeband, als auch Flüssigkleber in ein und Zweikomponenten. Damit werdeen Flugzeuge, Züge und Karosserien zusammen gelebt, also auch Glasfassaden. Also kann man deine Frage wohl nicht so auf die schnelle beantworten.
beim anodisieren wird auch "nur" die Oberfläche in Ihren eigenschaften verändert, nicht aber das innere des Materials. Und natürlich ist Alu nicht gleich Alu, reines Aluminium wird da wohl kaum verwendet und je nach Legierung hat das Zeug ja auch andere Eigenschaften (Festigkeit, Biegbarkeit etc.) Da Autoscheiben auch geklebt werden würd ich mal sagen das die Rauhheit gar nicht so stark sein muss, denn auch Harteloxal hat noch eine Oberflächenrauhheit. btw: meinst du wirklich das die komplette Karosserie da "angeklebt" ist oder doch eher "nur" die Kotflügel und andere "Zierbleche". Nicht das kleben und nieten nicht halten würde, aber den ganzen Antriebsstrang? (andererseits kommts da auch sehr auf die Profilierung der Teile an)
Im Versuchslabor haben wir einen Längsträger einer großen Automarke liegen und der ist nur geklebt und dann gestaucht worden, wobei der geschweißte Pedant zerrissen ist und der geklebte ist zwar deformiert, aber die Klebeflächen haben gehalten. Mittlerweile werden ganze Flugzeuge mit Kleber zusammen gebaut, da es die Nieten und Gewicht spart und das Flugzeug weniger Luftwiederstand bietet. Auch die Autoindustrie geht mehr und mehr vom scheißen im eigendlichen Sinne weg, schon alleine wegen der mittlerweile sehr viel verbauten Verbundwerkstoffe.
ja, genauso meine ich das. Ja, der Meinung bin ich auch, bzw. so hab ich das auch gehört Ich weiß, beim anodisieren geht es nur um die oxidschicht, die sich bildet. dadrin sind dann auch die poren. auf jeden fall habt ihr mir mit euren antowrten schonmal sehr geholfen eace: danke dafür und ich hab den kasten bier jetzt doch gewonnen
Ich weiß das mit dem kleben, denn wir entwickeln und stellen den Kleber ja her für die Industrie. 3M Deutschland