The Inside Man

Dieses Thema im Forum "Kino/Film-Bewertungen" wurde erstellt von Enki, 15. Januar 2007.

  1. Enki

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    The Inside Man kam irgendwann Anfang 2006 in den Kinos, lief aber (wie viele andere Filme) nur sehr kurz und ist seit längerem auf DVD erhältlich.

    Genre: Thriller/Krimi
    Regie:
    Spike Lee
    Darsteller:
    Clive Owen (King Arthur, Sin City)
    Denzel Washington (Training Day, Der Knochenjäger)
    Jodie Foster (Contact. Flight Plan)
    Willem Dafoe (Platoon, Spider Man)
    Chiwetel Ejiofor (Tatsächlich Liebe, Serenity)

    Handlung:
    In "The Inside Man" geht es um den sozusagen "perfekten" Bankraub.
    Ein smarter Anführer (Clive Owen) überfällt mit einer Gruppe Komplizen eine Bank in Manhatten. Alle Anwesenden werden als Geiseln genommen und in einem cleveren Schachzug unter Kontrolle gebracht.
    Der Detective (Denzel Washington), der diesen Fall übernimmt, hat eigentlich noch mit Vorwürfen der Korruption zu kämpfen, stürzt sich aber gerne mit seinem Partner (Chiwetel Ejiofor) auf den Fall. Zusammen mit dem Leutenant der Polizeitruppe (Willem Dafoe) nimmt er Kontakt zu den Bankräubern auf.
    Währenddessen erfährt der Besitzer der Bank von dem Überfall und engagiert eine Frau (Jodie Foster), die über mächtige Beziehungen verfügt und für ihn intervenieren soll. Es scheint etwas in der Bank zu geben, das die Welt nicht erfahren soll.
    Die Polizei und der Anführer der Bankräuber beschnuppern sich, man tastet sich gegenseitig ein wenig ab. Doch wer hat die Nase vorn? Wer setzt hier wen unter Druck? Und während die Bankräuber merkwürdige Dinge tun, die mit klassischem Bankraub wenig zu tun haben und Mächtigen der Stadt sich einmischen, scheint der Anführer in der Bank dem Detective immer einen Schritt voraus zu sein...

    Darstellung:
    Die Charakteure sind glaubhaft.
    Clive Owens Rolle ist wie für ihn gemacht. Er spielt souverän und gut, leider kommt seine Mimik filmbedingt nicht wirklich zur Geltung. Jodie Foster spielt ihre Rolle ebenfalls aus dem Handgelenk. Nur Denzel Washington übertreibt es leider deutlich, wenn er mit allem und jedem vordergründige Späßchen macht. Seine Rolle ist interessant, aber hätte etwas ernsthafter dargestellt werden müssen.
    Die Verhältnisse im Ablauf der Geschichte sind spannend erzählt, das Vorgehen der Polizei wie auch der Bankräuber wirkt realistisch (im Sinne eines Films).

    Technik:
    Der Film besticht durch eine gute Kameraführung und harten Schnitt. Die Farben sind blass, aber passend, die Kontraste sehr satt. Der Sound geht in Ordnung, aber auch nichts Außergewöhnliches. Die DVD hat eine gute Qualität und weist nur sehr geringes Pixelrauschen auf.

    Kritik:
    Der Film ist sehr gut.
    Endlich mal wieder ein Bankraub, und dann gleich so prominent besetzt. Die Geschichte hat originelle Wendungen, die man so noch nicht in einem Kriminalfilm gesehen hat. Die Charakteure haben fast alle ihre Makel und Macken und wirkend deshalb überzeugend.
    Was auffällt, mich aber nicht gestört hat: Spike Lee hat es sich nicht nehmen lassen, diverse politische und rassistische Anspielungen zu machen. Der Straßencop, der von "Tortillafressern" redet, das Plakat "We will never forget" hinter Denzel Washington und Jodie Foster, der Bankangestellte, der als "verdammter Araber" beschimpft wird... der erhobene Zeigefinger des Regisseurs ist spürbar.
    Wer auf Filme mit aktueller, intelligenter Handlung abfährt, ist hier genau richtig bedient. Insgesamt einer der besten Kriminalfilme, die ich je gesehen habe. Fans von Action und Romanzen gucken jedoch in die Röhre.
     

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    Zuletzt bearbeitet: 15. Januar 2007