Hi Leute, habe ein neues Frontsystem von µ-Dimension und folgendes Problem: Am Hochtöner sind jeweils ein schwarzes Kabel und ein schwarzes Kabel mit einem dünnen weissen Strich angelötet. Leider kann ich aus der Bedienungsanleitung und am HT selber nicht erkennen welches Kabel an Minus und welches an Plus angeklemmt werden muss. :gruebel: Kann mir da jemand einen Tipp geben welches Kabel voran muss?
Hi, das schwarz/weiße ist die positive Ader, das schwarze die negative. Im grunde ist es egal wie du die HT´s anschließt. Es kommt doch auf dein Gehör an, wie du es für besser empfindest, manche HT´s spielen verpolt wesendlich besser, oder können verpolt besser angespielt werden als korrekt angeschlossene.
Ok danke, so hatte ich sie auch erstmal vom Gefühl her angeschlossen. Echt, verpolt können die manchmal besser spielen? Das sollte ich dann wohl mal ausprobieren, das sie im Moment ziemlich nervig und aufdringlich klingen obwohl ich sie an der Frequenzweiche schon bei -3dB eingestellt habe. Und die können davon echt nicht kaputt gehen?
Die Polung ist eigentlich egal - wichtig ist nur, dass sie auf beiden Seiten gleichrum angeschlossen sind.
Vorsicht, Halbwissen! Da hat grad wieder einer von nem anderen was gehört und den Hintergrund aber nicht so recht verstanden. Was ändert sich denn, wenn ich nen Hochtöner andersrum anschliesse? Richtig, die Phasenlage, zufällig um genau 180 Grad. Es ändert sich nicht die physikalische Belastbarkeit, der Frequenzgang oder sonst irgendwas. Was ist überhaupt "besser angespielt werden können" ?? Was passiert nun, wenn nen Hochtöner nen Phasendreher hat? Richtig, es entstehen akustische Auslöschungen, weil sich die Schallwellen des rechten und des linken Hochtöners überlagern. Gehen wir nun der Einfachheit halber mal von Laborbedingungen aus, beide Hochtöner sind also exakt gleich weit vom Ohr entfernt und die Musik enthält keinerlei Stereoanteile, d.h. auf beiden Hochtönern liegt exakt dasselbe Signal an. Wir verpassen den Hochtönern nun eine untere Trennfrequenz von 3kHz, das rechnet sich leichter. Gerundet ist so eine Schallwelle 300m/s schnell, d.h. unsere längste zu erwartende Schallwelle ist .... na?... richtig, 10cm lang. Aus den doch inzwischen einige Jahre zurückliegenden auf SRT-Unterlagen basierenden Schulungen beim NDR erinnere ich mich dass, meine Ohren einen gemessenen Abstand von 16cm haben, aber vielleicht nehmen wir der glatten Zahlen wegen lieber 15cm an. Wenn ich nun also direkt in der Mitte zwischen den Hochtönern sitzen würde, das wäre der akustische Idealfall - wie bei nem Kopfhörer halt, dann trifft unsere 3kHz-Welle auf dem jeweils abgewandten Ohr rein zufällig mit der genau entgegengesetzten Phasenlage auf wie auf dem zugewandten Ohr, ich müsste also - theoretisch - diese 3kHz genau gar nicht hören. Drehe ich meinen Kopf nun einen Hauch zu einer Seite, ändert sich aus Sicht der Schallwelle der Abstand zwischen meinen Ohren. Schaffe ich es nun meinen Kopf genau so zu halten, dass mein eines Ohr 10cm weiter vom Hochtöner entfernt ist als das andere, dann höre ich den 3kHz-Ton plötzlich doppelt so laut. Diese Messung funktioniert natürlich nur, wenn die Hochtöner einen Abstand eines Vielfachen von 10cm zueinander haben und wir die abstandsbedingten Intensitätsunterschiede unter den Tisch fallen lassen. Was wollte ich damit eigentlich sagen? ... Ach ja. Die Phasenauslöschungen zwischen Hochtönern beschränken in Abhängigkeit von der Hörposition auf derart geringste Frequenzanteile, dass sie zu vernachlässigen sind. Selbst wenn man es schafft eine Hörposition zu finden in der bei einer bestimmten Frequenz keine Auslöschungen auftreten, dann gilt dies nur für eben diese eine Frequenz und diese exakte Hörposition, einige 100 Hz höher oder tiefer oder eine Bewegung des Kopfes um einige wenige Zentimeter haben andere Frequenzauslöschungen bzw- anhebungen zur Folge. Wer mir jetzt nicht glaubt soll sich ne Test-CD mit Pink Noise reintun und das nur über die Hochtöner geniessen, halt oberhalb von 3kHz oder so. Dann kann er sich dabei beliebig im Auto umherbewegen und Hochtöner verpolen oder nicht. Er wird zu keinem Zeitpunkt einen Unterschied hören können. Abschliessen möchte ich noch erwähnen, dass auch ich meine Hochtöner in phase angeschlossen habe - einfach weils hübscher ist - und dass die Strippe mit der weissen Kennzeichnung "plus" ist. arty:
Ich glaub painti meinte beide hochtöner verpolen. Wenn die zwei hochtöner an dem system die einzigen im auto sind und die frequenzweichen das tun was sie solten dürfte das eigentlich garkeine änderung bewirken.
Ich denke ich werde es einfach mal ausprobieren, solange da nix kaputt gehen kann ist das mal ne schöne Beschäftigung für ne langweiligen Nachmittag. Ich denke aber auch mal das da viel Subjektives mit rein spielt nach dem Motto ich-hab-da-was-verändert-jetzt-muss-das-auch-anders-klingen. Aber probieren geht ja bekanntlich über studieren
Da ist schon etwas mehr als subjektives Empfinden dabei... durch die Phasendrehung um 180° (eben die Umpolung) wird z.B. der Übernahmebereich zwischen Tieftöner und Hochtöner stark beeinflusst. Vernachlässigbar ist das unter KEINEN Umständen. Ist der Hochtöner richtig gepolt (wobei richtig nicht auf die Beschriftung bezogen ist, sondern auf das Resultat) und wir haben im Übernahmebereich die gewünschte perfekte Schalladition (gerade linie)... jetzt verpolen wir den Hochtöner und haben wirklich unschöne Einbrüche im Übernahmebereich. Gleiches gilt für links und rechts untereinander. Achte mal auf die Bühnenmitte, den Fokus der Stimmen und Instrumente, wenn du eine Seite verpolst... oder nur einen Hochtöner... spiel da einfach mal rum und teste alle Kombinationen (auch und gerade beim Sub!) Gruß, Mirko